Jeder Shopbetreiber im Bereich ECommerce muss sich früher oder später mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinander setzen. Dabei ist früher besser als später denn: Ein Online Shop basiert auf der Sichtbarkeit im Internet. Ohne SEO bleibt Potenzial ungenutzt und Umsatz geht verloren. Dabei ist es schwierig konkrete Handgriffe allgemeingültig aufzuzeigen, da Shops immer ihre eigenen Anforderungen haben. Im folgenden Artikel gehen wir einmal auf das Thema SEO generell ein und die Möglichkeiten der ‘out of the box’ Shopware Version. Am Ende betrachten wir, was für den Schritt zur Professionalität in diesem Bereich nötig ist.
Wer einen Onlineshop besitzt sollte sich um zwei Dinge Gedanken machen:
Die erste gute Anlaufstelle dafür ist das Aufbereiten und Optimieren von Keywords und Meta Informationen.
Die richtigen Keywords für einen Shop sind immer stark abhängig von der Zielgruppe. Sie als Shopbetreiber kennen ihre Produkte. Um jetzt die besten Keywords für ihre Seite zu definieren können Sie die Konkurrenz analysieren oder auf eins der unzähligen Tools / Websites zugreifen. Bei welcher Suchanfrage in Google möchte man gefunden werden?
Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen Shorthead und Longtail Keywords.
Ein Shorthead-Keyword könnte zum Beispiel “Pullover” sein. Ein einzelner Begriff, der bei einer Google Suche sehr viele Treffer bringt. Nutzt man dies so als Keyword wird vermutlich etwas an Traffic generiert, allerdings ist die Konkurrenz sehr groß und man wird wahrscheinlich nicht sehr gut ranken.
Ein Longtail-Keyword könnte “Pullover Herren Grau Rollkragen” sein. Das ganze ist spezifischer und erzeugt wahrscheinlich weniger Traffic. Das Ranking kann aber besser ausfallen, da nach diesem Begriff so gesucht werden muss und eine höhere Conversion Rate ist zu erwarten.
Meta Informationen können Ihr Aushängeschild in den SERPs sein und genau hierfür lohnt sich die Keyword Research.
Dabei gibt es zwei wesentliche Bestandteile. Den Titel und die Beschreibung (Title Tag und
Description). Diese Informationen können für Seiten, Kategorien, Blogs, Artikel … ergänzt werden.
Ihr Ziel sollte es sein möglichst alle Seiten in diesen Bereichen mit Keywords zu optimieren.
Zusätzlich zu den Meta Informationen sind Rich Snippets eine der besten Möglichkeiten Shop und Produkte prima zu präsentieren. Rich Snippets sind zusätzliche Informationen, die auf der Google-Suchseite angezeigt werden können, wie etwa:
In der out of the box Version von Shopware werden Preis und Lagerbestand als Snippets genutzt. Für mehr Optionen in diesem Bereich muss man jedoch entweder auf ein Plugin zurückgreifen, sich mit der Technik vertraut machen oder sich Unterstützung durch einen Programmierer suchen. Aber so viel sei gesagt: Rich Snippets sind sehr mächtig und es lohnt sich!
Auch bei den Bildern können wir an ein paar Schrauben drehen. Alle Bilder sollten als Dateinamen ein (oder mehrere) Keyword enthalten und klar betitelt sein. Also anstelle von “c33b55706843da9b.jpeg” lieber “rollkragen_pullover_grau.jpeg”.
Außerdem sollten Bilder um einen entsprechenden alternativen Text ergänzt werden. Dieser wird als fallback genutzt, sollte das Bild mal nicht angezeigt werden können. Das hilft auch den Google Bots die Bilder zu verstehen.
Zu guter Letzt sollte darauf geachtet werden die Dateigröße möglichst gering zu halten. Enthält der Shop zu viele große Bilder leidet die Performance darunter.
Leider hat Shopware keine integrierte Funktion fürs Komprimieren, es gibt allerdings viele Websites die das übernehmen können.
In den SEO Einstellungen des Backends können wir ein paar übergeordnete strukturelle Veränderungen vornehmen. Zum einen sollte die URL-Struktur überdacht werden, um es Kunden und Google Bots leichter zu machen, die URLs zu verstehen. Aber auch das Nutzen von Einkaufswelten als Landingpage und SEO Einstellungen im Shop sollten durchgeführt werden.
Optimierungen an der URL-Struktur sind mit das erste, was man im Backend anpassen kann und sollte. Zu finden ist das ganze im Bereich “Einstellungen” -> “Grundeinstellungen” -> “Storefront” -> “SEO/Routereinstellungen”
Den Bereich “SEO-Urls Artikel-Template” sollten man näher betrachten:
Grundsätzlich ist die Struktur der URLs für Produkte:
{sCategoryPath articleID=$sArticle.id}/{$sArticle.id}/{$sArticle.name}
Das bedeutet soviel wie:
hauptkategorie/unterkategorie/artikel-id/artikelname
Ist die URL so aufgebaut kann es später nicht nur für den Kunden schwierig sein, das nachzuvollziehen. Auch Google Bots erkennen durch die Kategorien ein immer wiederkehrendes Element – das ist für uns ungünstig.
Besser wäre es eine URL beispielsweise so aufzubauen:
{$sArticle.name}-{$sArticle.id}
Der Artikelname ist für den Kunden klar zu verstehen, die Artikel-ID hilft die URL einzigartig zu halten, was dem Ranking guttun wird.
Zum Thema Einkaufswelten und Landingpages haben wir einen umfassenden Artikel, den Sie hier finden können.
Haben wir mehrere SEO relevanten Änderungen im Backend vorgenommen? Dann sollte der SEO-Index einmal neu aufgebaut werden und zwar wie folgt:
Unter “Einstellungen” -> “Caches / Performance” -> “Caches / Performance” und dann “Einstellungen” -> “Allgemein” -> “SEO” kann der Index neu aufgebaut werden.
Das Datum der letzten Aktualisierung muss vorher entfernt werden!
Wie es der Shopware Tooltip schon sagt, es lohnt sich die Aktualisierungsmethode ‘Cronjob’ zu wählen, wenn man in seinem Shop etwas traffic zu verzeichnen hat. Dafür benötigt man die beiden kostenlosen Plugins Cron und Cron refresh im Plugin Manager.
Nach Installation und Aktivierung können wir folgend navigieren: “Einstellungen” -> “Grundeinstellungen” -> “System” -> “Cronjobs”
Unseren ‘Refresh Seo Index’ Cronjob können wir jetzt nach belieben anpassen
Abseits der Konfiguration des Shops gibt es zwei Buzzwords mit denen sich jeder Shopbetreiber auseinander setzen muss. Content und Links. Fangen wir mit Content an.
Das Ziel ist es möglichst viel Unique Content bereitzustellen und das möglichst auch kontinuierlich. Der Blog, den Shopware standardmäßig bereitstellt, ist dafür schon sehr gut. Wie eine Blog-Seite angelegt wird können Sie hier nachlesen. Aber auch Beschreibungstexte der Kategorien und Produkte müssen durchdacht sein:
Eine h1 Überschrift sollte auf einer Seite nur einmal vorkommen und möglichst früh das, für die Seite relevante, Keyword enthalten. Danach kann der Text durch h2,h3 Überschriften gegliedert und strukturiert werden.
Keywords sind zwar wichtig um einem Google Bot verständlich zu machen, worum es in einer Seite geht. Das inflationäre verwenden von Keywords, in jedem Satz, wird von den Bots wiederum bestraft. Hier sollte man versuchen einen guten Textfluss zu gestalten. Synonyme und Umschreibungen können hilfreich sein.
Wenn beispielsweise unser Blog Artikel ein Produkt beschreibt und relevante Verlinkungen ausgehen lässt sind das gute Voraussetzungen für positives Ranking in den SERPs. Sind die Verlinkungen jedoch irrelevant ändert sich das wieder. Verlinkungen sollten Sinn machen, wie z.B. ein Produkt und eine Test-Seite verlinkt.
Wer sich mit SEO auf professionellem Niveau auseinandersetzen möchte kommt an der Nutzung von SEO-Plugins nicht vorbei. Dafür reicht die blanko Shopware Version einfach nicht aus. Dabei macht es Sinn sich an einer SEO-Suite Software zu orientieren wie etwa SEO Professional. Man sollte sich dafür die eigenen Ansprüche des Shops klar machen und schauen welche Plugins das am besten abdecken.
Alternativ kann es gut sein, sich Hilfe zur Seite zu holen. Bei unzähligen SEO Agenturen kann man sich beraten lassen und einen maßgeschneiderten SEO Plan in Angriff nehmen. An dieser Stelle dürfen Sie auch gerne auf mich zurückkommen. Ein Gespräch ist kostenlos und unverbindlich.